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Revierleiter / Ansprechpartner

Herr S. Wolf
s.wolf@tierheim-koeln-zollstock.de

Eddie

Tier ID666_Ü_20
RasseHerder-Mix / Holländischer Schäferhund
Alter23.10.2019
Farbebraun
Geschlechtmännlich

Meine Geschichte

Hallo ihr da :o)
Ich bin Eddie – ein junger Hund – und suche nach einem Zuhause, wo Auslastung UND Ruhephasen nicht zu kurz kommen. Hier im Tierheim bin ich sehr gestresst, deswegen wäre ein ruhigeres Zuhause wirklich super, denn von Stress lasse ich mich schnell mal anstecken. Ich brauche Zeit um euch kennenzulernen und möchte nicht direkt bedrängt werden; zu Beginn als ich hierher kam konnte ich es wirklich fast garnicht ertragen von Fremden angefasst zu werden, mittlerweile kann ich mich da schon was mehr zusammen nehmen. Trotzdem möchte ich am Anfang genug Raum für mich haben, sonst kann es auch sein das ich schnappe um mir diesen Raum zu schaffen. Ich bin sehr außenorientiert und verstehe mich mit den meisten meiner Artgenossen. Vielleicht zeigt mir ja mal jemand, dass der Mensch auch was kann und interessant ist, dass scheine ich noch nicht so gezeigt bekommen zu haben....schade, weil wenn ich euch kenne finde ich euch eigentlich echt gut, bin mir aber trotzdem mit euch im Umgang nicht ganz sicher, dass überspiele ich dann mit ziemlicher Hektik und versuche euch zum Streicheln zu animieren damit ich die Lage im Griff hab. Alleinebleiben muss mit mir geübt werden, aber ich bin ja jung und lernwillig! Wenn ich die Menschen kenne und keinen Stress habe genieße ich meine Schmuseeinheiten, die ich wirklich mag! Kinder sollten nicht in meinem neuen Zuhause leben – so leid es mir ja tut!
Solltet ihr Lust haben mich kennenzulernen und mir mal ein paar Entscheidungen abnehmen wollen, dann meldet euch hier!
Bis die Tage :o)


INTENSIVTRAINING:
Die Hundetrainer, die meine Bezugspflegerin bei der Arbeit mit mir anleiten, beschreiben mich so:
Eddie ist ein junger X-Herder, der eine vollkommen rassetypische Mischung aus Reaktivität, enorm hoher Lernbereitschaft, Will-To-Please, Schnelligkeit, Aggressionspotential und einer eher geringen Frustrationstoleranz besitzt. Seine Impulskontrolle war kaum wahrnehmbar.
Leider wurde Eddie nie dazu angeleitet diese eigentlich gesunde, typische Mischung sozialadäquat zu sortieren und hat in seinem Leben bislang leider auch keine gesunden Grenzen kennenlernen dürfen. Deshalb ist Eddie nicht nur sehr schnell von jeglichen noch so geringen Außenreizen gestresst. Weil er keine Lösung kennengelernt hat, wie man aus diesen Stressmomenten herauskommen kann, ist Eddie genauso schnell sehr frustriert. Sein Frust führte leider in der Vergangenheit immer wieder zu heftigen Übersprungsreaktionen im aggressiven Bereich. Je nachdem, wie frustriert Eddie gerade ist, macht er seinem Frust sehr handfest Luft. Von offensivem Drohen, über Schnappen bis hin zu Beißversuchen in Verletzungsabsicht zeigte Eddie das gesamte Repertoire. Rassetypisch ist Eddie dabei blitzschnell, die Übergänge nur für rasseerfahrene Menschen erkennbar.
Wir arbeiten mit ihm über positive Verstärkung mit negativer Abgrenzung daran, dass er lernt nur durch ruhiges, bedachtes Verhalten ans Ziel zu kommen. Eddie lernt, dass die Lösung für jedes seiner Probleme und Sorgen von seiner Bezugsperson gelöst werden kann, wenn er sich an „seinen“ Menschen wendet und seine nächsten Optionen bei diesem abfragt.
Wir haben schon viel erreicht: Eddies Übersprungspitzen werden seltener, ein konditioniertes Abbruchsignal hat dazu geführt, dass er auch im Stress beginnt kontrollierbarer zu werden. Sein Vertrauen in die Kompetenz „seines“ Menschen wächst täglich und so erfährt Eddie auch jeden Tag etwas mehr, dass Zeit mit „seinem“ Menschen richtig Spaß machen kann. Eddie hat sich bei seiner Bezugspflegerin zu einem echten „Schmusekater“ entwickelt.
Eddie lernt schnell und gut. Wir sind zuversichtlich, dass sich Eddie mit weiterem verhaltenstherapeutischen Training zu einem alltagstauglichen Hund entwickeln kann, der seinem Menschen ein Hundeleben lang sehr viel Freude bereiten wird.
Das ideale Zu Hause für Eddie wären Menschen, die Rasseerfahrung mitbringen und den Mix der Charaktereigenschaften zu schätzen aber auch zu händeln wissen. Eddie braucht Menschen mit Führungskompetenz, die aber daraus bestehen sollte, ihm weiter zu zeigen, dass das Leben schön ist aber ihm auch klarmachen, dass man sich dafür an Grenzen halten muss, die unumstößlich sind. Außerdem sollten seine neuen Menschen unbedingt im Alltag eher ein entspanntes, ruhiges Leben führen, das Eddie sichere, wiederkehrende Rituale gibt, an denen er sich orientieren kann.
Trotz seiner noch vorhandenen Verhaltensauffälligkeiten braucht Eddie neben körperlicher Bewegung dringend auch echte, anstrengende Arbeit auf einem für diese Rasse typischen Level! Diese muss ihm aber unbedingt auch vertrauensvoll positiv orientiert vermittelt werden. Die sprichwörtliche Brechstange würde bei Eddie unweigerlich zum Rückfall in alte (unerwünschte) Verhaltensweisen führen. Bei aller Beschäftigung sind lange Entspannungsphasen für Eddie unerlässlich.
Mantrailing, Fährtenarbeit, Obedience, Geruchsdifferenzierung, THS, Objektsuche… All das auf höherem Niveau würde Eddie sicher Spaß machen. Auch gezielte Beutearbeit für nicht prüfungsambitionierte Menschen wäre gut für Eddie, sofern diese nach der oben genannten Philosophie modern vermittelt wird. Agility wäre weniger zielführend, weil Hunde wie Eddie dazu neigen würden, sich im Parcours schnell emotional aufzuheizen.